Regeln im Training

Zu einem guten Taekwon-Doin machen Dich nicht nur schnelle und saubere Techniken und gute Hyongs (Formen), sondern vor allem Dein Verhalten im und außerhalb des Dojangs (Übungsraum). Das richtige Verhalten eines Taekwon-Doin ist nicht die schwierigste Lektion, aber die allerwichtigste!Ich behandele meinen Lehrer und jeden Partner mit Respekt. Ich bin immer hilfsbereit, höflich und aufmerksam!

Ich behandele meinen Lehrer und jeden Partner mit Respekt. Ich bin immer hilfsbereit, höflich und aufmerksam!
Jeder im Training ist mein Partner!
Ich bin leise und höre meinem Lehrer genau zu. Ich lache niemanden aus!
Ich verbeuge mich vor jedem Betreten und Verlassen des Dojangs!
Ich erscheine pünktlich zum Training!
Meine Hände und Füße sind immer sauber, meine Finger- und Zehennägel sind kurz!
Ich verhalte mich ruhig beim Absetzen. Ich sitze gerade und nicht angelehnt!
Ich übe genau das, was der Lehrer mir zeigt, ich gebe immer mein Bestes!
Ich trage weder Schuhe noch Uhren oder Schmuck während des Unterrichts um andere nicht zu verletzen!
Ich halte den Dojang sauber. Ich esse und trinke nichts im Dojang!
Ich trage immer einen sauberen und weißen Dobok. Wenn ich ein Unterhemd darunter trage, dann ein weißes!
Ich entschuldige mich immer bei meinem Lehrer bevor ich den Dojang verlasse. So weiß mein Lehrer stets wo ich bin!
Ich übe nie Freikampf ohne die Erlaubnis meines Lehrers!

Allgemeines zu Taekwon-Do

Was ist Taekwon-Do

Tae           Fuß, Einsatz von Fußtechniken (springen, kicken)
Kwon      Faust, Einsatz von Handtechniken (stoßen, schlagen)
Do            Weg (Lehre, Philosophie, Persönlichkeits- und Charakterbildung)
Taekwon-Do ist eine koreanische Kampfkunst mit über 2000-jähriger Tradition. Sie fördert soziales Verhalten, Selbstbewusstsein sowie Körper- und Selbstbeherrschung. Feste Formen und Rituale bieten den idealen Ausgleich zum Alltagsstress. Der Intellekt kommt zur Ruhe, Konzentration und Koordination werden geschult. Regelmäßiges Training baut Spannungen ab, stärkt das Selbstbewusstsein und führt zu einer ausgeglichenen Persönlichkeit. Unsere Übungsleiter verbinden die traditionellen Elemente des Taekwon-Do mit einem modernen und fitnessfördernden Training, das für jung (ab 6 Jahre) und alt gleichermaßen geeignet ist. Gymnastik und gezielte Übungen stärken die gesamte Muskulatur und den Kreislauf, der Körper wird widerstandsfähiger und das persönliche Wohlbefinden steigt.

Bedeutung der Gürtelfarben

weiß         Weiß steht für die Reinheit und Unbeflecktheit. Der Anfänger ist wie ein unbeschriebenes Blatt Papier.
gelb         Gelb ist der Erdboden. Es ist schon ein Fundament gelegt, auf das aufgebaut werden kann.
grün         Grün ist die junge Pflanze, die nach oben wächst.
blau         Blau ist der Himmel, dem die Pflanze entgegenstrebt.
braun      Braun ist die Rinde des Baumes. Die Pflanze ist stark geworden.
schwarz   Schwarz ist die Summe aller Farben.

Ziele des Taekwon-Do

Höflichkeit (Ye-Ui)

Integrität (Yom-Chi)

Durchhaltevermögen (In-Nae)

Selbstdisziplin (Guk-Gi)

Unbezwinglichkeit (Baekjul-Bool-Gul)

Geschichte der Kampfkünste

Ursprung der Kampfkünste

Viele Länder erheben Anspruch auf Ursprung der Kampfkünste. Durch die Notwendigkeit, sich gegen wilde Tiere und menschliche Feinde zu verteidigen, haben sich Kampfkünste vermutlich aber an mehreren Orten der Welt gleichzeitig entwickelt. Dort, wo die Menschen Zeit zum Üben hatten, wurde Kampfkunst systematisiert und auf hohem Niveau betrieben. Dies waren vor allem Klöster und Adelshöfe.

China

Das Kloster Shaolin Tsu in der südchinesischen Provinz Honan war wohl die wichtigste Keimzelle der asiatischen Kampfkunst.
Der indische Mönch Bodhidharma brachte um 520 n.Chr. den Zen-Buddhismus von Indien nach China. Nach mehreren Zwischenaufenthalten ließ er sich im Shaolin-Kloster nieder. Viele Sagen ranken sich um ihn. So wird erzählt, dass er 9 Jahre lang vor einer Wand meditierte, auf der heute noch sein Schatten zu sehen sein soll. Vor Müdigkeit lösten sich seine Augenlider und fielen zu Boden. Daraus sollen die ersten Teepflanzen gewachsen sein, die die Mönche fortab gegen die Müdigkeit verwendeten. Ein Mönch kam von auswärts um Schüler Bodhidharmas zu werden. Er wartete tagelang neben Bodhidharma, aber dieser beachtete ihn nicht. Da schnitt sich der Mönch einen Arm ab, worauf Bodhidharma ihn zu seinem Stellvertreter ernannte.
Das von Bodhidharma gelehrte Za-Zen war körperlich und geistig sehr ermüdend. Viele Mönche schliefen dabei ein und schlafften körperlich ab. Zur Ertüchtigung der Mönche entwickelte Bodhidharma das Kung Fu. Ursprünglich handelte es sich um eine reine Gymnastikübung. Wegen der Gefährdung der Mönche durch Räuber auf ihren Reisen und durch überfälle auf das Kloster entwickelten sie aus dem Kung Fu Bodhidharmas eine Kampfkunst. Sie brachten Kung Fu zur Blüte und galten als beste Kämpfer China’s.
Von China aus verbreitete sich die Kampfkunst in ganz Südostasien.

Korea

Die drei Königreiche

Korea war auf Grund seiner geographischen Lage schon immer eine Kulturbrücke zwischen China, Japan und Okinawa. Vor 660 war Korea in 3 Königreiche geteilt: Koguryo, Paekche und Silla. Am Königshof von Silla gab es eine Elitekaste von Kriegern namens Hwa Rang Do. Sie waren die koreanischen Samurai. Die Hwa Rang Do übten sich in verschiedenen Künsten und im Kampf. Der Name der Kampfkunst war Soo Bahk Do. In den Jahren 660 – 668 gelang den Hwa Rang Do die Vereinigung der 3 Königreiche unter der Führung des kleinsten Reiches Silla. In der Folge kam es zur Blüte des Soo Bahk Do.

Japanische Besatzung

Während der Japanische Besatzung (1910 bis 1945) war die Ausübung der Kampfkünste verboten. Einige Meister übten die Kampfkunst im Geheimen.
Folgende Künste wurden vor allem geübt:
Taekyon
Tang Soo Do
Soo Bahk Do
Kong Soo Do
Die koreanischen Kampfkünste waren durch die geographische Lage Koreas beeinflußt von China (Kung Fu, Tang Soo Do) und Japan/Okinawa (Okinawa-Te, Jiu Jitsu, Karate).

Tang Soo Do

Nach Ende der Besatzung kamen die Meister wieder aus dem Untergrund und unterrichteten Kampfkunst unter den verschiedenen Namen.
Die bedeutendste Schule war die Mu Do Kwan Schule im Hauptbahnhof von Seoul. Leiter war Großmeister Hwang Kee, der die Kampfkunst in China erlernt hatte. Er galt zu dieser Zeit als führender Meister Koreas. Hwang Kee nannte seine Kampfkunst Tang Soo Do („Hand von Tang“ nach der chinesischen Tang-Dynastie).

Taekwon-Do

Nach Ende der Besatzung gab es in Korea eine Rückbesinnung auf koreanisches Kulturgut. 1954 kam ein Gremium der wichtigsten Meister, Historiker und Politiker unter Leitung von General Choi, Hong-Hi zusammen, um die verschiedenen Stile unter einem Namen zu vereinen. Man einigte sich auf den Namen Taekwon-Do. Als Oberhaupt des Taekwon-Do wurde General Choi, Hong-Hi gewählt. Choi hatte als Kind mit Taekyon begonnen und später in Japan Karate erlernt.
Als Formensystem wurden die Chan-Hon Hyongs (Chon-Shi bis Tong-Il) eingeführt. Chan-Hong bedeutet „Blaues Haus“ und ist das Pseudonym von Gen. Choi.
Hwang Kee trat wieder aus dem Taekwon-Do aus und betrieb weiter Tang Soo Do. Später nannte er seine Kunst Soo Bahk Do, nach der Kampfkunst der Hwa Rang Do. Er starb am 14.07.2002 in Seoul.
Anfang der 60er Jahre begann die Verbreitung von Taekwon-Do in der ganzen Welt.
1965 bereiste ein Großmeisterteam unter Leitung von Gen. Choi ganz Europa. Als Cheftrainer für Europa wurde Kwon, Jae-Hwa eingesetzt, der sich in Deutschland niederließ.
1966 wurde die International Taekwon-Do Federation ITF gegründet. Präsident war Gen. Choi.
1972 reiste Gen. Choi nach Nordkorea, um auch dort Taekwon-Do zu verbreiten. Daraufhin wurde er von der südkoreanischen Regierung des Landes verwiesen und lebte fortab im kanadischen Exil. In späteren Jahren veränderte er sein System stark, um es vom Karate zu unterscheiden. Ziel war die Schaffung einer endogenen koreanischen Kampfkunst. Die Formen heißen nicht mehr Hyong, sondern Tul. Auffälligstes Merkmal des neuen Stiles ist die „Sinusbewegung“ in den Formen.
Gen. Choi starb am 15.06.2002 in Pyongyang, Nordkorea.
1973 wurde in Korea die World Taekwondo Federation WTF gegründet. Ziel war vor allem die Verbreitung von Taekwondo als Wettkampfsport. Um die Formen des Staatsfeindes Choi abzuschaffen, wurden die Palgue eingeführt.
1976 wurden diese durch die Poomse abgelöst.

Deutschland

1965 wurde Kwon, Jae-Hwa (heute 7. Dan) als Cheftrainer für Europa und Deutschland eingesetzt.
1968 gründete er eine Schule in München und suchte nach weiteren Trainern. Seine ersten Assistenten waren Seo, Yoon-Nam (heute 9. Dan) und Song, Chae-Yong (heute 7. Dan, VHS-Cheftrainer, „Kwan Chang Nim“).
Meister Song, Chae-Yong hatte als 13-jähriger in der Mu Do Kwan Schule in Seoul unter Hwang Kee mit dem Tang Soo Do begonnen. Er legte unter Meister Hwang Kee die Prüfung zum 2. Dan Tang Soo Do ab. Während seines Militärdienstes an der nordkoreanischen Grenze leitete er dort das Karate-Training. Er legte bei der Armee die Prüfung zum 3. Dan Karate ab. 1968 kam er nach München, um Germanistik zu studieren. Er wurde von Meister Kwon, Jae-Hwa angeworben, um Taekwon-Do zu unterrichten. Meister Kwon verlieh ihm den 4. Dan Taekwon-Do.
1981 wurde die Deutsche Taekwondo Union (DTU) gegründet. Sie ist Mitgliedsverband der WTF. Anfangs war in der DTU aber auch das Hyong-System zulässig. 1995 wurden auf Druck der WTF die Hyongs in der DTU abgeschafft.

Formensysteme in Deutschland heute:

Taeguk/Poomse: DTU (WTF)
Tul: ITF
Hyong: Viele weitere Verbände, die das klassische Taekwon-Do betreiben (Traditioneller Taekwon-Do Verband (TTV), Traditionelle Taekwon-Do Vereinigung (TTV), Black Belt Center, Twin Center, Deutscher Taekwon-Do Bund, Taekwon-Do Center Bayern,…) Außerdem gibt es zahlreiche verbandsfreie Schulen und Vereine.
Quelle: Jürgen Englerth, Kurze Geschichte des Taekwon-Do.

Die Taekwon-Do Hyongs (Formen)

Hyong bedeutet wörtlich übersetzt „Form“. Die Hyongs sind das zentrale Element des Taekwon-Do. Sie stellen einen Kampf gegen mehrere imaginäre Gegner dar und beinhalten die wichtigsten Prinzipien des Zweikampfes.

Die Kreuzformen

Die Kreuzformen stellen Vorübungen zu den eigentlichen Hyongs dar.
Saju Chirugi  (Kreuzform-Untenblock) zum 9. Kup
„Saju Chirugi“ heißt wörtlich übersetzt „Fauststoß in vier Richtungen“.

Saju Makki (Kreuzform-Obenblock) zum 9. Kup
„Saju Makki“ heißt wörtlich übersetzt „Abwehr in vier Richtungen“.

Die Hyongs

Die 20 traditionellen Formen des Taekwon-Do wurden vom Begründer Gen. Choi, Hong-Hi und seinen Mitarbeitern entwickelt. Grundlage waren die alten Formen des Tang Soo Do. Das System wird auch Chan Hong (Blaues Haus) genannt, da dies der Künstlername von Gen. Choi ist. In den 70er Jahren erweiterte Gen. Choi sein System auf 24 Hyongs und stellte dabei auch die Reihenfolge der Schwarzgurt-Formen um. Diese 24 Hyongs stehen für die 24 Stunden des Tages. 24 Stunden symbolisieren wiederum das Leben eines Menschen, das im Vergleich zur Ewigkeit nicht länger als ein Tag dauert. Im traditionellen Taekwon-Do werden aber nur die ursprünglichen 20 Hyongs geübt.

1. Chon-Ji  zum 8.Kup
Bedeutet wörtlich „Himmel und Erde“. Es wird im Orient als Symbol für die Erschaffung der Welt bzw. den Beginn der Geschichte der Menschheit verstanden. Aus diesem Grund ist es die erste Hyong, die der Anfänger ausführt. Die Übungsform besteht aus zwei ähnlichen Teilen, von denen der eine für den Himmel und der andere für die Erde steht.

2. Tangun zum 7. Cup
Der heilige Tangun gründete der Legende nach Korea im Jahre 2333 v. Chr. und wurde der erste König von Korea.

3. To-San zum 6. Kup
To-San ist das Pseudonym des Patrioten Ahn Ch’ang-Ho (1876 – 1938), der sein ganzes Leben der Bildungsförderung in Korea und seiner Unabhängigkeitsbewegung weihte.

4. Won-Hyo zum 5. Kup
Won-Hyo war der Name jenes bekannten Mönches, welcher der Silla-Dynastie im Jahre 686 n. Chr. den Buddhismus brachte. Die Grundstellung (chunbi sogi) symbolisiert die Gebetshaltung der Mönche.

5. Yul-Kok zum 4. Kup
Yul-Kok ist das Pseudonym des großen Philosophen und Gelehrten Yi I (1536 – 1584 n. Chr.), der den Beinamen „koreanischer Konfuzius“ trug. Die 38 Bewegungen dieser Übungsform beziehen sich auf seinen Geburtsort auf dem 38. Breitengrad.

6. Chun-Gun zum 3. Kup
Chung-Gun ist der Name eines koreanischen Patrioten. Diese Hyong hat 32 Bewegungen und symbolisiert damit An Chun-Guns Alter bei seiner Hinrichtung im Gefängnis von Lui-Shung (1910).

7. Toi-Gye zum 2. Kup
Toi-Gye ist der Schriftstellername des bekannten Gelehrten Yi Hwang (16. Jhdt. n. Chr.), der eine Autorität auf dem Gebiet des Neu-Konfuzianismus war. Die 37 Bewegungen dieser Hyong beziehen sich auf seinen Geburtsort auf dem 37. Breitengrad, das Schrittdiagramm steht für „Gelehrter“.

8. Hwa-Rang zum 1. Kup
Hwa-Rang war eine Vereinigung junger adeliger Krieger, die vor etwa 1350 Jahren in der Silla-Dynastie gegründet wurde. Diese Gruppe wurde später zur treibenden Kraft bei den Bemühungen um die Vereinigung der 3 koreanischen Königreiche. Sie gelten auch als die koreanischen Samurai.

9. Chung-Mu zum 1. Dan
Chung-Mu ist das Pseudonym des berühmten Admirals Yi Sun-Shin aus der Yi-Dynastie. Er soll im Jahre 1592 n. Chr. das erste gepanzerte Schlachtschiff (kobukson), den Vorläufer des heutigen U-Bootes, erfunden haben. Diese Hyong endet mit einer Angriffsbewegung der linken Hand und symbolisiert damit seinen plötzlichen Tod.

10. Gwang-Gae zum 1. Dan
Gwang-Gae ist nach dem berühmten Gwan-Gae-T’o-Wang benannt, dem 19. König der Koguryo-Dynastie, der alle verlorenen Gebiete einschließlich des größten Teils der Mandschurei zurückgewann. Die 39 Bewegungen stehen für die Dauer seiner Herrschaft, die 39 Jahre dauerte.

11. Po-Eun zum 2. Dan
Po-Eun ist das Pseudonym eines treuen Untertanen des Chong Mong-Chu (14 n. Chr.). Sein Gedicht „Ich würde keinem anderen Herren dienen, selbst wenn ich hundertmal dafür gekreuzigt würde“, kennt jeder Koreaner. Er war weiterhin ein Pionier auf dem Gebiet der Physik. Das Schrittdiagramm ist eine gerade Linie und steht für seine unbeirrte Loyalität. Er lebte gegen Ende der Koryo- Dynastie.

12. Gae-Baek zum 2. Dan
Gae-Baek war ein bedeutender General aus der Paekchae-Dynastie (650 n. Chr.). Das Schrittdiagramm steht für seine strenge militärische Disziplin.

13. Yu-Sin zum 3. Dan
General Kim Yu-Sin war ein kommandierender General zur Zeit der Silla-Dynastie, der die 3 unabhängigen Königreiche Koreas einte. Es ist die längste Form des Taekwon-Do. Die 68 Bewegungen beziehen sich auf die letzten beiden Ziffern des Jahres 668 n. Chr., das Jahr der Einigung Koreas. Es ist die einzige Form, bei der in der Ausgangsstellung (chunbi sogi) die linke Hand von der rechten verdeckt wird.

14. Chung-Chang zum 3. Dan
Chung-Chang ist das Pseudonym das Generals Kim Duk Ryang, der im 15. Jahrhundert während der Yi-Dynastie lebte. Diese Hyong endet mit einem linkshändigen Angriff, der seinen tragischen Tod im Alter von 27 Jahren im Gefängnis symbolisiert.

15. Ul-Ji zum 3. Dan
General Ul-Ji Mun Duk gelang es, Korea im Jahr 612 n. Chr. gegen eine chinesische Invasionsarmee, die nahezu eine Million Soldaten umfasste, zu verteidigen. Dies geschah im Jahre 612 n. Chr. Das Schrittdiagramm steht für seinen Nachnamen.

16. Sam-Il zum 4. Dan
Sam-Il bedeutet „1. März“ und bezeichnet das historische Datum der koreanischen Unabhängigkeitsbewegung, die am 1. März 1919 im ganzen Land begann. Die 33 Bewegungen der Hyong stehen für die 33 Patrioten, die diese Bewegung organisierten. Der 1. März ist der koreanische Nationalfeiertag.

17. Ko-Dang zum 4. Dan
Ko-Dang ist das Pseudonym des Patrioten Cho Man Sik, der sein Leben der Unabhängigkeitsbewegung und der Erziehung seines Volkes weihte. Die 39 Bewegungen stehen für seinen Geburtsort auf dem 39. Breitengrad.

18. Choi-Yong zum 4. Dan
General Choi Yong war während der Koryo-Dynastie im 14. Jahrhundert Premierminister und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Choi Yong war hochangesehen wegen seiner Loyalität, seines Patriotismus und seiner Bescheidenheit.

19. Se-Jong zum 5. Dan
Die Form wurde nach dem größten koreanischen König Se-Jong benannt, der im Jahre 1443 n. Chr. das koreanische Alphabet erfand und außerdem ein bekannter Meteorologe war. Das Schrittdiagramm steht für den König, während die 24 Bewegungen für die 24 Buchstaben des koreanischen Alphabetes stehen.

20. Tong-Il zum 5. Dan
„Tong-Il“ bedeutet „Wiedervereinigung“ und steht für die Entschlossenheit, Korea, das seit 1945 getrennt ist, wieder zu einen.

Die Graduierungen sind die nächsthöheren, d. h. die Form ist die Prüfungsform zu der entsprechenden Graduierung.

Bassai und Naihanchi

Die Formen Bassai und Naihanchi werden im Kung Fu, Karate, Tang Soo Do, sowie auch im traditionellen Taekwon-Do geübt. Sie stammen ursprünglich aus dem chinesischen Shaolin Kung Fu. Bassai und Naihanchi waren eine wichtige Basis für die Entwicklung der Schwarzgurt-Hyongs.

Bassai
Bassai Hyong ist vermutlich im 14. Jahrhundert in China entwickelt worden. „Bassai“ (koreanisch „Bal-Sek“) bedeutet „Auswahl der besten Mittel“. „Bassai steht für die Auswahl von vielen verschiedenen Bewegungsmustern: langsame und schnelle Bewegungen, Befreiungen gegen Fassen der Arme und Beine, blitzschnelle Abwehr und Gegenangriffe.“ (Großmeister Song, Chae-Yong, 7. Dan)

Naihanchi
„Naihanchi“ (koreanisch „Tscheolgi“) heißt „Eiserner Reiter“. Es werden alle Techniken in Kima Sogi ausgeführt. Vermutlich wurde die Form zum Training berittener Krieger entwickelt.

Wettkampf

Vollkontaktwettkampf

Bei den olympischen Spielen 2000 in Sydney war Taekwondo zum ersten Mal mit der Disziplin Vollkontaktwettkampf vertreten. Hier stehen sich die beiden Kämpfer im direkten Vergleich gegenüber. Vollkontaktkampf wird beim SV-DJK Taufkirchen nicht trainiert.

Wettkämpfe im traditionellen Taekwon-Do

Im traditionellen Taekwon-Do gibt es Wettkämpfe mit den Disziplinen Freikampf (Chayu-Taeryon), Formen (Hyong), Einschrittkampf (Ilbo-Taeryon), Bruchtest (Kyek-Pa) und Selbstverteidigung (Hosinsul). Der Freikampf wird in der Regel ohne Kontakt ausgetragen, das bedeutet, dass die Techniken kurz vor dem Ziel abgestoppt werden müssen. Dies gilt auch für den Trainingsfreikampf. Im Training ist leichter Kontakt unter Schwarzgurtträgern erlaubt.

Wörterbuch

Kommandos

Koreanisch Deutsch
tschariot Achtung
kyongie grüßen
tschumbi Grundstellung einnehmen
schi jak beginnen
tiro tora nach hinten umdrehen
kuman aufhören
paro zurück zur Ausgangsstellung
schi-o ausruhen
gallyo Kampfunterebrechung
gysok weiter kämpfen

Fusstechniken

Koreanisch Deutsch
ap chagi Vorwärtsfußstoß
yop chagi Seitwärtsfußstoß
tora yop chagi Seitwärtsfußstoß aus der Drehung
tollyo chagi Halbkreisfußtritt
huryo chagi, pandae chagi        Fersenkick, Hakentritt, Peitschenkick
dyt chagi Rückwärtsfußstoß
miro chagi Schubtritt
naeryo chagi             Fußschlag nach unten, "Axttritt"
paltung chagi Tritt mit dem Fußrist
pandae tolyo chagi Fersendrehschlag
pit(uro) chagi Fußtritt nach außen
murup (ap/tollyo) chagi Kniestoß
nopi chagi                   Fußtritt nach oben
ap (cha) olligi Fußaufschwung vorne
yop (cha) olligi Fußaufschwung seitlich
tymien ... im Sprung
i-dan ... Zwei-Stufen-Sprungtritt (Scherensprung)

Fussstellungen

Koreanisch Deutsch
chongul sogi Vorwärts-, Schrittstellung
hugul sogi Rückwärts-, L-Stellung
kima sogi Seitwärts-, Reiterstellung
narani sogi Parallelstellung
moa sogi geschlossene Stellung
dytbal sogi Hinterbein-, Katzenstellung
kyocha sogi Kreuzstellung

Partnertraining

Koreanisch Deutsch
yaksok taeryon abgesprochener Kampf
ilbo taeryon Einschrittkampf
ibo taeryon Zweischrittkampf
sambo taeryon Dreischrittkampf
chayo taeryon Freikampf
hosinsul Selbstverteidigung

Zahlen

Koreanisch Deutsch
hana 1
tul 2
set 3
net 4
tasat 5
yasat 6
ilgop 7
yodul 8
ahop 9
yol 10
il erster
i zweiter
sam dritter
sa vierter
oh fünfter
yuk sechster
chil siebter
pal achter
gu neunter
sip zehnter

Handtechniken

Koreanisch Deutsch
makki Abwehr
taerigi Schlag
tulki Stoß
chirugi Fauststoß
kwon Faust
chong kwon gerade Faust
ri kwon Faustrücken
chang kwon Handballen
palmok Unterarm
an palmok Unterarm-Innenseite
pakkat palmok Unterarm-Außenseite
sudo Ellbogen
palkup Handkante
yok sudo Innenhandkante
gwansu Fingerspitzen
i ji zwei Finger
paro seitengleich
pandae gerade
chong aufwärts
chukyo, olyo gekreuzt
nullo drücken
tu doppelt
ssang gleichzeitig
yok umgekehrt
hechyo keilförmig
kolchyo hakenförmig

Körperzonen

Koreanisch Deutsch
ha dan Unterstufe (ab Gürtel abwärts)
chung dan Mittelstufe (Gürtel bis Hals)
sang dan Oberstufe (Kopf)

sonstige Begriffe

Koreanisch Deutsch
kup Grad
dan Stufe
dojang Übungsraum
sabum-nim Lehrer
dobok Anzug
ty Gürtel
mugnyom "schweigend denken", Meditation
taekugki koreanische Flagge
dallyon chu Schlagpfosten
kihap Schrei
kyok pa Bruchtest
il kyok pil sung "Ein Schlag führt zum Sieg"
Tae
Kwon Faust
Do Weg, Geist, Kunst
do-in Mensch, der den Weg beschreitet
Taekwon-Doin Taekwon-Do-Lernender
Taekwon-Do Der Weg des Hand- und Fußkampfes

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